Laut einer Studie des Marktforschungsinstitutes Ipsos überziehen 11,8% der Deutschen ihr Girokonto mit mehr als 1.500 Euro pro Monat.

Das klingt erst einmal schockierend und auch wenn du dir nur einen geringen Betrag pro Monat von der Bank leihst, solltest du trotzdem weiterlesen.
Denn viele wissen nicht oder verdrängen es tatsächlich, dass die Bank dir natürlich nicht umsonst Monat für Monat Geld leiht. Für Überziehungen in diesem Rahmen gilt der Dispozinssatz und der ist – im Gegensatz zu allen anderen Zinssätzen momentan – mit allen Wassern gewaschen und liegt durchschnittlich bei 8,29%.

Da beißt sich die Katze irgendwann in den Schwanz und man muss sehr viel Geld dafür bezahlen, dass man eigentlich nur ausnahmsweise (wir kennen es alle!) seinen Dispo-Rahmen genutzt hat.

Aus diesem Grund listen wir euch folgend die 6 wichtigsten Schritte auf, um den Dispo zu vermeiden und dein Konto langfristig glücklich zu machen. Nebeneffekt: du wirst nachts besser schlafen können, versprochen!

Wir können ohne!

Bester und schlauester Schritt: lass dir gar keine Überziehungsgrenze für dein Girokonto einrichten oder kündige diese direkt. So bleibst du automatisch immer schuldenfrei und kommst gar nicht erst in Versuchung, dein Girokonto durch einen vermeintlich wichtigen Shoppingtrip zu überziehen (kein smarter Cash-Move).

Nagut, wir halten es gering!

Okay, in manchen Fällen und Lebenssituation ist ein Dispokredit nicht zu vermeiden und sogar ratsam. Was hier hilft, ist den persönlichen Dispo zu reduzieren, zum Beispiel von 1.000 Euro auf 500 Euro. Ist der maximale Betrag erreicht, versagt deine Bank jede weitere Auszahlung. Damit kannst du keine neuen Schulden aufnehmen, selbst wenn du wolltest.

Casherella-Tipp: in vielen Fällen kann eine zu hohe Zinszahlung auch eine Folge ungünstiger Konditionen sein. Kreditinstitute haben die Möglichkeit unterschiedlich hohe Zinssätze zu veranschlagen. Diese können durchaus zwischen 5 und 14% variieren. Also schnell mal bei dir nachgeschaut und ggf. die Bank wechseln oder neue Konditionen verhandeln.

We’ve got a budget

Man kennt es aus seinem Arbeitsalltag. „Wir haben nicht genug Budget“, „Das Budget wurde gestrichen“ und so weiter. Was für den Arbeitsplatz selbstverständlich ist, sollte auch in unserem privaten Haushalt integriert werden. Und ja Girls, nicht nur als Urlaubsbudget, sondern beispielsweise auch als Einkaufs-Budget, Spaß-Budget oder Überlebens-Budget. Hier kommt die 50/30/20 Regel zum Einsatz, die besagt, dass 20% eurer Ausgaben für das Sparen genutzt werden sollen. 30% der Ausgaben werden für den Spaß Teil einkalkuliert und 50% für den Überlebenspart (Miete und Co.). Legt euch mit dieser Regel ein Monatsbudget fest und rechnet euch die einzelnen Summen aus. Voilá, direkt zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen – budgetiert und dein Girokonto im Plus gehalten! Check!

Nicht den Überblick verlieren

Um dieses Budget auch immer brav einzuhalten, empfehlen wir euch ein Haushaltsbuch zu führen. Ein was? Ja, klingt erstmal ziemlich unsexy und irgendwie nach den 70er Jahren, aber dies ist ein wahnsinnig toller Helfer, um dein Budget im Blick zu behalten. Wie sollen wir sonst einschätzen, ob wir die 30% Spaß Anteil schon komplett ausgekostet haben? Also schnell Haushaltsbuch gegoogelt, Excel Tabelle geöffnet oder eins von den vielen kostenlos vorhandenen Haushaltsbüchern gedownloadet (z.B. bei Finanzfluss) und mit deinen Einnahmen und Ausgaben gefüllt.

Die „böse“ Kreditkarte

Eine Kreditkarte hat fraglos diverse Vorteile, wenn du beispielsweise im Urlaub bist und einen Mietwagen buchen möchtest, als Zahlungsart im Online Shop oder bei der Hotelreservierung. In Bezug auf den Dispokredit überwiegen allerdings eher die Nachteile. Denn mit einer Kreditkarte kannst du auf allen „Hochzeiten gleichzeitig tanzen“ und verlierst schnell den Überblick. Zusätzlich wird die Kreditkarte oft in einem anderen Zeitrhythmus als dein Geldeingang abgebucht und kann dadurch schnell zu einem Minus auf deinem Konto führen.

Der überlebenswichtige (!) Notgroschen

Es klingt zwar etwas abgedroschen, aber auch der Kühlschrank oder die Waschmaschine können mal den Geist aufgeben. Das Auto bleibt liegen und es muss ein neuer Motor her oder dir wird betriebsbedingt gekündigt und du musst eine Zeitlang ohne festes Einkommen auskommen. Es gibt viele unvorhergesehene Ereignisse, die schnell dein Girokonto überfordern und der Dispo herangezogen werden muss. Um das zu vermeiden, raten wir allen Cashqueens sich einen Notgroschen anzusparen.

Also Ladies, was haben wir gelernt? Die einfachste und eleganteste Art und Weise dem Dispositionskredit aus dem Weg zu gehen, ist, diesen überhaupt nicht einrichten zu lassen und damit auch nicht in Anspruch zu nehmen. Falls dieser doch aus irgendeinem Grund vorhanden sein soll, legt euch ein Budget fest, haltet dieses Budget ein und versucht alle Möglichkeiten, euch zu verzetteln und den Überblick zu verlieren, zu vermeiden. Getreu dem Motto: Gebt dem Dispo keine Chance!